"Deutsches Braunvieh alte Zuchtrichtung" wäre die fachlich korrekte Bezeichung des OBV. Original Braunvieh gehört in Deutschland zu den "aussterbenden
Haustierrassen". Mit etwa 1000 Herdebuchtieren gehört die Rasse zu den stark gefährdeten Rinderrassen bei uns - ein Erfolg wenn man bedenkt das Anfang der 90er Jahre keine 200 Tiere mehr
bei uns beheimatet haben.
OBV ist die Zweinutzungsrasse innerhalb des Braunviehs, das Milch und Fleisch vereint. Das Original Braunvieh hat in Deutschland maximal einen Fremdblutanteil von 12.5 %. Es wird strikt auf Fleisch und Milch, wie auch auf Fundament und Langlebigkeit gezüchtet. Original Braunvieh ist überall anpassungsfähig, ihre Vorteile sind vor allem in der Langlebigkeit, im top Charakter, genauem und starkem Fundament, in enormer Anpassungsfähigkeit unter schwierigsten Bedingungen und Robustheit für Milch und Fleischproduktion auch bei tropischen Temperaturen.
OBV und Fleckvieh im Vergleich - Auszug einer Studie der LZBW Aulendorf
Die Braunviehbullen wurden bei einem mittleren Alter von 452 Tagen mit 541 kg Lebend-gewicht (514,6 kg
Schlachthofgewicht) geschlachtet, die Kontrollgruppe Fleckvieh mit 479 Tagen und 648 kg (614,4 kg). Die durchschnittlichen Lebenstagszunahmen der 13 Braunviehbullen lagen 1111 g, die der
Fleckviehbullen bei 1269 g.
Die Braunviehbullen erzielten einen Ausschlachtungsgrad von 58,3 %, die 13 Bullen der Kontrollgruppe Fleckvieh 59,4 %. Von den 13 Schlachtkörpern der Rasse
Allgäuer Braunvieh wurden 4 Schlachtkörper in Fleischigkeitsklasse „U“, 8 in „R“ und 1 Schlacht-körper in „O“ eingestuft. Die Einstufung bei Fleckvieh war 3 x „U“, 9 x „R“ und 1 x
„O“.
In der Fleischqualität entsprachen die Fleckviehbullen und im besonderen Maß das All-gäuer Braunvieh den Anforderungen der CMA an Geschmack, Zartheit, Saftigkeit
von Rindfleisch. Nebeneffekt dieser Untersuchung ist der Hinweis, dass die Fleischqualität ganz entscheidend von dem streßfreien Umgang der Tiere vor der Schlachtung beein-flusst
wird.